Sehr geehrte Mitglieder des BUA und des Rates der Stadt Olfen,
am 25.10.2022 ist eine lange überfällige Beratung zum Verlauf des Projektes Neue Stever.
Bitte folgen sie dem Beschlussvorschlag von Herrn Sendermann. So wie er von Frau Sißmann formuliert, ohne jedes zusätzliches „Wenn und Aber“.
Die Einstimmigkeit des Beschlusses wäre ein deutliches politisch kluges Zeichen an die Bürgerschaft.
Mit dem Hintertürchen zum Ausstieg vom Ausstieg macht sich der Rat der Stadt Olfen zum unnötigen Spielball eines finanziellen Druckaufbaus gegenüber der Gelsenwasser AG. Es wird das bereits seit 6 Jahren praktizierte feilschen wie auf
einem „Persischen Markt“ auf ihre Schultern geladen.
Die Gelsenwasser AG ist ein Wirtschaftsunternehmen mit dem Ziel der Gewinnmaximierung. Deshalb werden dort die Fakten anders bewertet:
- Durch den Bau der Neuen Stever wird die „Durchgängigkeit der Stever nicht erreicht gem. EU WRRL
- Durch den Bau der Neuen Stever und den vermehrten Zufluss von Kanalwasser werden die Kosten höher und die Kontaminierungsgefahr größer. Die Wasserqualität wird nicht besser und damit den Forderungen der EU WRRL nicht gerecht.
- An einem sehr fraglichen ökologischen Biotop-Experiment der Stadt Olfen hat das Unternehmen keine weiteren Interessen.
- Durch den vorgesehenen Anschnitt der für Gelsenwasser AG wichtigen Grundwasserblasen ist der Abfluss von bestem Trinkwasser in den Rhein eine unnötige Verschwendung dringend benötigter Ressourcen.
Für die Stadt Olfen ist der Bau der Neuen Stever als alleiniger verantwortlicher Bauherr auch mit dem alleinigen Risiko der Finanzierung belastet.
Deshalb ist bis heute kein Förderantrag beim RP gestellt. Es gibt keinen Freibrief von
Kosten für einen Bauherren.
Lassen sie sich bitte die aktuelle Kostenplanung aller erforderlichen Kostenpositionen zeigen und diese sollten durch aktuelle Angebote von seriösen Fachfirmen unterlegt sein.
(Negativbeispiel: Überholung der Gorch Fock für 10,0 Mio.€ in Auftrag gegeben. Fertigstellung
Endrechnung 134,0 Mio.€- siehe weitere Beispiele im „Schwarzbuch“ des BdSt)
Bei diesem Projekt kann es nur, und hat es schon, Verlierer geben. Es liegt in ihren Händen, dieses nun grundsätzlich zu beenden!
Vielen Dank
H.O.Mattern
Dieser Brief wurde am 22.10.2022 an den Vorsitzenden den Bau- und Umweltausschusses Herrn Reinhard Ahmann (CDU) gesendet.