Heutiger Zustand der Wasserhaltung als Zuführung zum Stausee Hullern/Haltern ist die Stever. Von der Steverquelle und den Nebengerinnen kommt ein unbedeutender Teil des Stevenrvassers.
Ein größerer Teil ist das geklärte Abwasser aus den Gemeinden am Steverlauf. Ein weiterer Teil sind gereinigte Abwässer aus Gewerbe und Krankenhäusern. Ein wesentlicher Teil kommt aus dem Dortmund-Ems-Kanal (DEK) nähe Senden.
Diese Mengen sind begrenzt und liegen normal bei 40.000 m3/täglich bis in Trockenperioden 200.000 m3/täglich. Dennoch sank der Stausee Pegel 2019/2020 auf nur 57% des Normalstandes. lm Jahr 2019 verendeten über 1 .000 kg Fische in der Stever, die Stever musste zusätzlich belüftet werden.
Gründe sind die großen Mengen kontaminierten Wassers aus dem Rhein, der Lippe, der Ruhr und dem gesamten Kanalnetz mit großen Mengen Frachtschiffuerkehr internationaler Prägung (siehe auch Giftmengen Unfall mit unbemerkter Einleitung in den Rhein von Leverkusen im Herbst 2021).
Die nachstehende Beschreibung der Wasserhaltung zeigt die vielfältigen unbemerkten Möglichkeiten der Kontaminierung.
Das westdeutsche Kanalnetz wird durch die Scheitelhaltung zwischen den Schleusen in Herne, Datteln, Hamm und Münster auf gleichmäßigem Niveau gehalten. Der Pegelstand beträgt hier im Wasserstraßenkreuz Datteln 56,5 Meter (± 15 cm) über Normalnull. Vom Rhein aus muss der Wasserspiegel im Rhein-Herne-Kanal um etwa 36 Meter in früher sieben und heute nur noch fünf Kanalstufen (Schleusen) und im Wesel-Datteln-Kanal um etwa 41 Meter in sechs Stufen angehoben werden. Der Dortmund-Ems-Kanal liegt hinter dem Schleusenpark Waltrop bis Dortmund etwa 14 Meter höher als das Niveau in der Scheitelhaltung, in Richtung Norden hat er die erste Kanalstufe bei Münster und sinkt dann bis auf die tidenabhängige Ems ab. Der Datteln-Hamm-Kanal ist bis nach Hamm-Schmehausen mittels zweier Schleusen etwa sieben Meter höher als die Scheitelhaltung.
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Obwohl es sich bei den Kanälen nicht um fließende Gewässer handelt, werden doch im Jahr ca. 550 Millionen Kubikmeter Wasser in Richtung Rhein, Ruhr und Ems transportiert, hauptsächlich Wasserverluste durch Schleusungen, oder gehen auf andere Art und Weise (z. B. durch Nutzung als Kühlwasser, Versickerung, Verdunstung) dem Kanalnetz verloren. Deshalb kann aus der Lippe an der Wasserübergabe Hamm Wasser in den Datteln-Hamm-Kanal und damit in das gesamte westdeutsche Kanalnetz eingespeist werden. In Trockenperioden kann alternativ auch durch den Betrieb der Rückpumpwerke an den Kanalschleusen des RHK und des WDK Wasser bergauf von der Ruhr und dem Rhein herangeschafft werden. Die Fernsteuerzentrale für diese wassertechnischen Einrichtungen befindet sich in Datteln.
Die,,Neue Stever” wird zusätzlich große Mengen Wasser aus dem DEK benötigen. Lt. Planfeststellungsbeschluss sind für das Mindestgerinne von 30 cm Wassertiefe 17.800 m3/täglich. Real aber mind. 25.000 m3/täglich durch Verdunstung und
Versickerung. Diese größere Menge Wasser, bringt auch eine größere Menge Schadstoffe mit.
Noch gravierender ist der teilweise direkte Zufluss des belasteten Wassers zu den Grundwasservorräten über die aus/angebaggerten Grundwasserblasen ohne Filtereffekt des Stausees.
PDF Quelle: https://www.proaqua-gmbh.de/referenzen_fuer_html/proaqua_steckbrief_neuestever_grundwasser_2014.pdf