Herr Sendermann behauptet, von mir würden aus den Planungsunterlagen zu entnehmenden Informationen und Feststellungen falsch dargestellt. Dazu ist zu bemerken, dass ein Großteil der Daten, auf denen die von der Stadt Olfen
in Auftrag gegebenen Gutachten beruhen, aus den Jahren 1990 bis 2008 stammen. Inzwischen haben sich – wie wir täglich von Fachleuten in den Medien erfahren – (auch in den RN) die Großwetterlage, das Klima und damit
die Gegebenheiten drastisch geändert.
Die Böden – speziell auch im Münsterland – trocknen immer stärker aus. Buchen, z.B. im Bereich des Sternbusch in Olfen, mussten aufgrund von Trockenschäden gefällt werden. Ganz sicher wird der Privatwald entlang der verplanten Ackerfläche (Hof Schlüter) durch die Talvertiefungen stärker austrocknen. Das zukünftige Niederschlagswasser wird die seit Jahren
trocken gefallenen Mulden nicht wieder füllen. Dies hat der Bürgermeister anlässlich eines Pressetermins vor Ort falsch dargestellt. Oder sollte er es wirklich nicht besser gewusst haben wollen?
Ein Teil der am 9. März bei der Bürgerversammlung gestellten Fragen wurde bis heute nicht gründlich beantwortet – z.B. wie viel Grundwasser wird tatsächlich kontinuierlich durch die Neue Stever abgeführt?
Welche Risiken bestehen für das Gebiet Sternbusch? Wie steht es um die Haftungsfragen?
Das Verschieben und Transportieren der gewaltigen Erdmassen zum Bau des künstlichen Tälchens schädigt mit Sicherheit das Klima und die Umwelt.
Es ist langsam an der Zeit, dass Herr Sendermann sich selbst mit den Realitäten vertraut macht. Der von Herrn Mollenhauer (Kreis Coesfeld) erteilte Planfeststellungsbeschluss zur Neuen Stever muss dringend bei den inzwischen stark veränderten Umweltbedingungen überprüft werden. Diese Aufgabe sollte im Auftrag des Kreises Coesfeld von einem Institut übernommen werden – das mit diesem Projekt bisher nicht befasst war- bevor der o.g. Beschluss leichtfertig verlängert wird.
Zu großen Überraschung hat die Öffentlichkeit am 27. April aus der Presse (RN) erfahren, dass das Problem der Durchgängigkeit von der Stever zur Lippe mit 2,1 Mio. € zu lösen ist.
Das Projekt Neue Stever entpuppt sich immer mehr als persönliches Prestigevorhaben des alten aber vor allem des jetzigen Bürgermeisters der Stadt Olfen bei dem erhebliche Steuermittel verbrannt werden sollen.